Aufgabenfelder der Lehrkraft und Unterstützungsmaterialien
Podcast Inklusion und Schule des ISB
Sechs Lehrkräfte berichten über Ihre inklusive Arbeit an ihrer jeweiligen Schulart. Vertreten sind Grundschule, Mittelschule, Realschule, Gymnasium, Förderschule und Berufliche Schulen
Was mache ich, wenn ich einen Förderbedarf bei einem Kind vermute?
Überblick inklusiver Aufgaben im Schuljahresverlauf
In Deutschland haben seit 2009 Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf das Recht den Unterricht und die Schule gemeinsam mit Kindern ohne Beeinträchtigung zu besuchen. Grundlage für dieses Recht ist die UN-Behindertenrechtskonvention. In Bayern ist dieser inklusive Unterricht Aufgabe aller Schularten. Die allgemeinen Schulen werden dabei von den Förderschulen unterstützt.
Leitfäden
Inklusion ist Aufgabe einer jeden Lehrkraft. Natürlich hat man im Laufe des Schuljahres nicht nur diese zu bewältigen. Damit man wichtige Bausteine für die Unterstützung eines Schülers mit Förderbedarf nicht vergisst, finden Sie hier eine Strukturierungshilfe zur Umsetzung inklusiver Aufgaben im Schuljahresverlauf:
Förderplanung
Die Grundlage von Unterricht und Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist, neben dem vom MSD/ teilabgeordneten Sonderpädagogen erstellten Förderdiagnostischen Bericht, der Förderplan. Er wird von der Klassenlehrkraft erstellt. Der MSD/ teilabgeordnete Sonderpädagoge kann dabei unterstützen. Ein Förderplan ist bei Schülern und Schülerinnen mit Lernzieldifferenz verpflichtend zu führen.
Ein Förderplan ist effektiv, wenn er den zusätzlichen Zeitaufwand auf ein Mindestmaß reduziert.
Er sollte folgende Kriterien erfüllen:
Ein Förderplan
beschreibt den Ist-Zustand
steht allen unmittelbar Beteiligten zur Verfügung
enthält eine begründete Auswahl an Maßnahmen zur individuellen Förderung
enthält eine Zeitplanung
enthält Hinweise auf eine Überprüfung der Erfolge
wird entsprechend der Fortschritte fortgeschrieben
formuliert kleinschrittige Fördermaßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen
beschreibt, wer den Prozess durch Hilfemaßnahmen unterstützen kann
Hier finden Sie eine Förderplanvorlage, die die aufgelisteten Kriterien erfüllt:
Übergänge gestalten
Beratung: Der beste Bildungsweg für Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf
In der Schullaufbahn von Schülerinnen und Schülern kommt es an verschiedenen Stellen zu Schnittstellen, an denen die Eltern in Beratung mit den Lehrkräften Entscheidungen für Ihr Kind treffen müssen.
Dazu stellt das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Broschüren und Informationen für Eltern und Lehrkräfte zur Verfügung:
Auf dem Portal Inklusion und Schule findet man zusätzlich Antworten auf häufig gestellte Fragen, wie:
Welche Schule ist die richtige für mein Kind mit Inklusionsbedarf?
Wer ist meine Ansprechperson? Wer kann mich beraten?
Wer entscheidet, auf welche Schule mein Kind geht?
Habe ich Anspruch auf finanzielle Unterstützung?
Was ist ein Sonderpädagogisches Gutachten?
Wo finde ich Informationen zur psychischen Gesundheit?
Hier der Direktlink zu den häufigen Fragen:
BRAVO-Karte
= Schülerbegleitkarte zur Berufswahlvorbereitung
Eine gute Berufswahl bedarf der Berufsorientierung. Sie ist im Lehrplan der Mittelschule fest verankert. Dabei gibt es verschiedene Maßnahmen die den Übergang von der Schule in die Berufswelt begleiten. Für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf gibt es spezialisierte Ansätze, Möglichkeiten und Unterstützungssysteme.
Zur Unterstützung, Begleitung und Dokumentation des mehrjährigen Berufswahlprozesses für Schülerinnen und Schüler mit (vermutetem) sonderpädagogischen Förderbedarf hat der Arbeitskreis "Berufseinstieg für inklusive Schüler" die BRAVO-Karte entwickelt.
Sie hilft bei der Ergreifung der spezialisierten Ansätze zur Berufsfindung. Die Schülerbegleitkarte wird von der Klassenlehrkraft ab der 5. Jahrgangsstufe geführt und ist Teil der Schülerunterlagen und wird im Schülerakt abgeheftet.
So sieht die BRAVO-Karte aus:
Hier finden Sie konkrete und kleinschirttige Ausfüllhinweise:
Tutorial mit Ausfüllhinweisen zum Einsatz der BRAVO-Karte
Des Weiteren können Sie hier eine Expertendiskussion über den Einsatz der BRAVO-Karte anschauen:
Was gehört in den Schülerakt?
Jede Schule führt eine Reihe von Dokumenten und Unterlagen über einen Schüler oder eine Schülerin. Was genau davon in einen Schülerakt gehört und welche Bestimmungen zur Weitergabe es gibt, können sich dem folgenden Übersichtsblatt entnehmen:
Inklusiver Unterricht
Das Portal Inklusion und Schule des ISB
bietet einen guten Überblick über Vorraussetzungen, Prinzipien, Qualitätsstandards aber auch der Weiterentwicklung inklusiven Unterrichts in:
Classroom Management
Classroom Management bringt nicht nur für den Unterricht viele Vorteile, sondern kann auch für ein positives Klassenklima sorgen, in dem sich Schüler und Lehrkräfte gleichermaßen wohlfühlen und die Motivation gesteigert wird.
Hier finden Sie eine Checkliste für einen inklusiven Werkzeugkoffer u.a. mit Maßnahmen, die Ihnen helfen können, problematische Verhalten bereits im Vorfeld vorzubeugen. Dabei wurden einzelne Bereiche des Classroom Managements gezielt eingearbeitet:
Checkliste- inklusiver Werkzeugkoffer für Schülerinnen mit und ohne Förderbedarf
Möchten Sie Anregungen um das eigene Classroom Management zu verbessern, dann erhalten Sie mit den nachfolgenden Padlets zwei inklusive Werkzeugkoffer mit jeder Menge nützlicher Materialien, Tipps und Hinweisen.
Padlet Langfristige Maßnahmen
Auf dem Padlet Langfristige Maßnahmen finden Sie Nützliches zu den Bereichen:
Präsenz und Authentizität
Humor und Klassenzusammenhalt
Soziale Verantwortung
Kinder individuell wahrnehmen
Sitz- und Arbeitsplatz
Durchdachte Ausstattung des Klassenzimmers
Klassenregeln
Signale
Tagesplan
Pausen
Konzentration, Fresh up
Methodische und organisatorische Strukturen
Passung und
Selbstevaluation
Zugang:
Mit dem Passwort: BiUSE haben Sie Zugriff auf beide Padlets:
Padlet Sofortmaßnahmen
Auf dem Padlet Sofortmaßnahmen finden Sie Nützliches zu den Themen:
Verhaltensweisen identifizieren
andere schützen
eigene Grenzen kennen
Kommunikation
Schritte zur Reaktion auf Störverhalten
Lob
Direkte Konsequenz/ Sanktion
Ignorieren
Physische Nähe
Verstärkersysteme
Individualziele
Time-Out
Schüler lösen Konflikte selbst
Handlungsfelder
Vergesslichkeit Materialien/ Unorganisiertheit
Vergessene Hausaufgaben
Konflikte
Mobbing/ Cybermobbing
Wut und Aggressivität
Unterrichtsstörungen
Bummler
Unstrukturiertheit
Widersprechende Schüler
Lernmuffel
Motivation/ Mitarbeit
Konzentrationsprobleme
Achtsamkeit und
Helfersysteme
Zugang:
Mit dem Passwort: BiUSE haben Sie Zugriff auf beide Padlets:
Was macht eine Lernaufgabe zu einer guten Lernaufgabe?
Lernaufgaben haben das Ziel bei einem Schüler für Lernzuwachs zu sorgen. Damit dies im inklusiven Setting gelingen kann, gibt es ein paar Punkte zu beachten:
Hier können Sie die Checkliste mit den 10 wichtigsten Kriterien einer guten Lernaufgabe herunterladen:
Checkliste-Die 10 wichtigsten Kriterien einer guten Lernaufgabe
Das Churermodell
Das Churermodell ist eine Lernform die das Klassenzimmer als "Dritten Pädagogen" nutzt. Dabei wird das Klassenzimmer umgestellt um dadurch verschiedene Lernräume für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Das Churermodell bietet sowohl Kinder ohne als auch mit sonderpädagogischem und pädagogischem Förderbedarf genügend Raum zur Selbstentfaltung der eigenen Fähigkeiten und des Miteinanders zu geben.
Das Churermodell ist dabei individuell anpassbar. Die Lehrkraft entscheidet selbst, wie weit sie ihren Unterricht öffnen möchte oder kann.
Beispielbilder
Das Klassenzimmer vor der Umstellung:
Das Klassenzimmer nach der Umstellung:
Auf der Internetseite des Entwicklers Reto Thöny finden Sie ausführliche Informationen und weitere Anregungen:
Konnte Ihr Interesse geweckt werden? Dann finden Sie hier eine Übersicht mit Orientierungshilfen zur Umsetzung des Churermodells sowie Tipps von Lehrkräften, die das Churermodell bereits in ihrem Klassenzimmer umsetzen:
Handout Orientierungshilfen zur Umsetzung des Churermodells
Möchten Sie den Unterricht und das Klassenzimmer einmal live sehen, dann können Sie sich gerne mit den BiUSe in Verbindung setzen.
Neben der Umstellung des Klassenraums spielt auch die Gestaltung der Lernaufgaben eine wichtige Rolle.
Lernaufgaben haben das Ziel bei einem Schüler für Lernzuwachs zu sorgen. Damit dies im inklusiven Setting gelingen kann, gibt es ein paar Punkte zu beachten.
Hier können Sie die Checkliste mit den 10 wichtigsten Kriterien einer guten Lernaufgabe herunterladen:
Checkliste- 10 Kriterien guter Lernaufgaben im Rahmen des Churermodells
Austausch
Austausch im Kollegium
Ein gezielter kollegialer Austausch über Kinder mit sonderpädagogischem und pädagogischem Förderbedarf kann die Lehr- und Lernkultur positiv beeinflussen.
Vor allem im Umgang mit neuen und herausfordernden Situationen können sich sowohl die Lehrkräfte in der Zusammenarbeit untereinander, als auch die an Schulen tätigen multiprofessionelle Teams gegenseitig unterstützen.
Der Austausch mit anderen Lehr- und Fachkräften kann helfen, die passgenauen individuellen Maßnahmen zur Unterstützung des Kindes besser abzustimmen und kooperierende Hilfsangebote zu schaffen. Dies kann entlastend wirken.
Hier finden Sie Vorlagen für Austauschbögen, die Ihre inklusive Arbeit intensivieren und vorantreiben können:
Austauschbogen Sonderpädagoge- Lehrkraft
Austauschbogen zu Schuljahresbeginn- Information von Fachlehrern
Austausch mit den Eltern
Ein gezielter Austausch über Kinder mit sonderpädagogischem und pädagogischem Förderbedarf kann die Lehr- und Lernkultur positiv beeinflussen. Ein regelmäßiger Kontakt mit den Eltern ist da das A und O. Schulberatung ist ein Teil der schulischen Erziehungsaufgabe und somit Aufgabe einer jeden Lehrkraft.
Auf dem Portal Inklusion und Schule des ISB
finden sich folgende Materialien, die Sie bei einer gelingenden Kommunikation mit den Erziehungsberechtigten unterstützen sollen:
Netzwerk
Um die Effizienz der inklusiven Arbeit zu steigern, ist es zielführend, das Netzwerk der tätigen Professionen in der eigenen Schule und im Umfeld zu kennen. Wer ist für welche Aufgaben zuständig? Wie kann ich diese Personen kontaktieren?
Hier finden Sie einen Aushang, um das Netzwerk und die Ansprechpartner an Ihrer Schule sichtbar zu machen:
Leistungsbewertung im inklusiven Umfeld
Bei Schülerinnen und Schülern mit diagnostiziertem sonderpädagogischem Förderbedarf, wird geprüft, ob das Kind die Lernziele der jeweiligen Klassenstufe erreichen kann.
Man unterscheidet somit, ob die Lernzielerreichung möglich ist oder ob dies aufgrund des sonderpädagogischen Förderbedarfs nicht möglich ist.
Ist eine Lernzielerreichung möglich, richtet sich der Unterricht nach dem Lehrplan der Jahrgangsstufe. In diesem Fall sind Möglichkeiten der Unterstützung aus einem Dreiklang aus der Individuellen Unterstützung (§32 BaySchO), dem Nachteilsausgleich (§33 BaySchO) und dem Notenschutz (§34 BaySchO) möglich.
Ist die Lernzielerreichung aufgrund des sonderpädagogischen Förderbedarfs nicht möglich, ist der Rahmenlehrplan der Lehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen. Für Schülerinnen und Schüler werden das Unterstützungsinstrument Förderplan und die Notenaussetzung als Maßnahme aufgezeigt (§12 und 13 GrSO/ §14 MSO).
Was das genau bedeutet, können Sie folgendem Übersichtsblatt zur Leistungsbewertung im inklusiven Setting entnehmen:
Handout Leistungsbewertung im inklusiven Setting
Weitere Hinweise zur Leistungserhebung und -beurteilung finden Sie auf dem Portal Inklusion und Schule des ISB:
Leistungserhebung und -beurteilung in der Grundschule
Leistungserhebung und -beurteilung in der Mittelschule
Selbstqualifikation
In diesem Bereich finden Sie Materialien zur Selbstqualifikation.
Was bedeutet Inklusion in der Schule?
Außerdem finden Sie auf der Internetseite der LMU Inklusionsdidaktische Lehrbausteine mit Filmen und Begleitmaterial zu den Themenbereichen:
inklusive Momente
Förderschwerpunkte
Fachdidaktiken
Schulstufen und
Querschnittsthemen
Hier gelangen Sie zur Startseite der Inklusionsdidaktischen Lehrbausteine der LMU:
LMU: Inklusionsdidaktische Lehrbausteine
Manchmal lohnt sich auch ein Blick über den Tellerrand. Wie Eltern Inklusion sehen, können sie der nachfolgenden Ergebnisse einer repräsentativen Elternumfrage der BertelsmannStiftung entnehmen:
Was ist die BRAVO-Karte und wie muss sie geführt werden?
Was sind Schulische Maßnahmen und Beratungsmaßnahmen?
Übersicht Schulischer Maßnahmen und Beratungsmaßnahmen an den Schulen
Weitere Erklärungen und Hinweise zu einzelnen Maßnahmen finden Sie auf dem
Portal Inklusion und Schule des ISB
unter folgenden Direktlinks: